Markise mit Windsensor

Windstabilität bei Markisen: Ein umfassender Leitfaden für Markisen mit Windsensor

 

Die Windstabilität einer Markise hängt von ihrer Bauart, der Montage und der Beschaffenheit des Montageuntergrunds ab. Nachfolgend erfahren Sie, welche Faktoren entscheidend sind, welche Windwiderstandsklassen es gibt und wie Sie Ihre Markise mit einem Windsensor vor Schäden schützen können.

Arten von Markisen und ihre Windstabilität

Klassische Markisen mit Gelenkarmen

Diese werden an der Wand, der Decke oder an Dachsparren befestigt. Viele dieser Markisen werden gar nicht auf Windstabilität geprüft. Unsere Markisen hingegen sind geprüft und in der Regel bis maximal 38km/h Windgeschwindigkeit stabil.

Pergola-Markisen

Diese verfügen über einen einseitigen Wandanschluß und zusätzlich Stützpfosten, die nach unten abstützen und eine höhere Windstabilität ermöglichen. Es gibt auch freistehende Terrassendächer ohne einseitigen Wandanschluß. Diese Modelle stehen auf mindestens 4 Pfosten. Sie bieten eine deutlich stabilere Konstruktion gegenüber klassischen Gelenkarmmarkisen.  In der Regel sind diese Markisen windstabil zwischen 49km/h und 90km/h Windgeschwindigkeit. Die breite Spanne ergibt sich aufgrund unterschiedlicher Konstruktionen. So ist ein textiles Terrassendach bis ca. 49km/h windstabil. Lösungen mit Traversen oder besonderen technischen Ausstattungen zur straffen und sicheren Tuchverriegelung können bis über 90km/h windstabil sein.

Windwiderstandsklassen bei Markisen

Die Windbeständigkeit von Markisen wird in sogenannte Windwiderstandsklassen eingeteilt, die auf Prüfungen im Windkanal basieren.

  • Windwiderstandsklasse 1: Bis zu 28 km/h (ca. 4 Bft „mäßige Brise“).
  • Windwiderstandsklasse 2: Bis zu 38 km/h (ca. 5 Bft „frische Brise“).
  • Windwiderstandsklasse 3: Bis zu 46 km/h (ca. 6 Bft „starker Wind“).
  • Windwiderstandsklasse 4: Bis zu 60 km/h (ca. 7 Bft „steifer Wind“).
  • Windwiderstandsklasse 5: Bis zu 76 km/h (ca. 8 Bft „stürmischer Wind“).
  • Windwiderstandsklasse 6: Bis zu 92 km/h (ca. 9 Bft „Sturm“).

Die Angabe zur Windstabilität bezieht sich immer auf geöffnete Markisen oder geöffnete Pergolen mit jeweils fachmännischer Verankerung.

Ab ca. 30 km/h wird es meist unangenehm im Freien zu sitzen. Die meisten Menschen nehmen dies als zu windig wahr. Beispielsweise fliegt ab einer Windgeschwindigkeit von ca. 25 km/h Papier von einem Tisch weg.  Dies sehen Sie auch in folgendem Video:

Einfache, günstige oder filigrane Markisen haben häufig die Windwiderstandsklasse 1, während hochwertige Modelle oft die Windwiderstandsklasse 2 aufweisen. Pergola-Markisen erreichen aufgrund ihrer stabileren Konstruktion in der Regel höhere Windwiderstandsklassen. 

Beispiel: Eine Markise der Windwiderstandsklasse 2 kann bei Windgeschwindigkeiten bis zu 38 km/h ausgefahren bleiben.

Wir empfehlen elektrische Markisen mit Motor zusätzlich mit einem Windsensor oder auch Windwächter genannten Sensor auszustatten. So sind Sie immer auf der sicheren Seite. Bläst der Wind zu stark, fährt die Markise automatisch ein.

Einfluss des Montageuntergrunds

Die Stabilität einer Markise wird auch vom Montageuntergrund beeinflusst: 

Man unterscheidet:

●        Druckfeste Untergründe: Beton, Ziegelstein, Holz

●        Nicht druckfeste Untergründe: Wärmedämmverbundsystem oder gewisse Arten von Porensteinen 

Auf druckfestem Untergrund können die Montagekonsolen direkt fest verankert werden, wodurch die maximale Last erreicht wird. Auf nicht druckfesten Untergründen muss die Markise fachmännisch so montiert werden, dass der Druck der auf den Konsolen lastet auf einen druckfesten Untergrund weitergeleitet wird. Beispielsweise sehen Sie dies in diesem Video:

Hinweis: Entscheidend ist die Belastung des oberen Befestigungspunktes der Konsolen. Wenn der obere Dübel in Beton verankert ist, gilt die Montage als „in Beton“, auch wenn die unteren Schrauben in weniger stabilem Material befestigt sind. 

Montageoptimierung: Zusätzliche Konsolen oder Konsolen mit größeren Montageplatten können für eine Montage notwendig sein.

Schutz vor Windschäden: Der Windsensor oder Windwächter

Ein wirksames Mittel, um motorisierte Markisen vor Windschäden zu schützen, ist die Installation eines Windsensors oder Windwächters: 

●        Rüttelsensor: Wird am Ausfallprofil einer Gelenkarmmarkise befestigt, reagiert auf / Schwingungen / Erschütterungen des Ausfallprofils und fährt die Markise bei einem definierten und einstellbaren Schwellenwert ein. Beispiel ist hier das Modell Eolis von Somfy.

●        Windrad/Wetterstation: Wird an einer windexponierten Stelle angebracht, misst die Windgeschwindigkeit und signalisiert dem Markisenmotor, wann diese einzufahren ist.  Diese Wetterstationen gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Bestimmte Stationen können auch Niederschlag, Sonne, Temperatur messen. Es gibt Sie als batteriebetriebene (mit und ohne Solar) oder als kabelgebundene Lösungen. (Beispiel: warema Wetterstation eco)

Hinweis: Rüttelsensoren sind für Funkmotoren geeignet da diese in der Regel nicht kabelgebunden sind, während Windräder auch bei Schaltersteuerungen funktionieren. Diese „Windräder“ sind dann in der Regel oft auch kabelgebunden. Am einfachsten ist heute in der Regel eine Installation einer Markise mit Funkfernbedienung, Funkwindsensor und Funkelektromotor. Die Funktechnik ermöglicht ein schnelles und einfaches einlernen dieser Komponenten.

Material des Markisentuchs

Das Gewicht und Material des Markisentuchs beeinflussen die Reißfestigkeit des Markisentuchs: 

●        Leichte Stoffe: Polyester (~250 g/m²) sind weniger reißfest 

●        Schwerere Stoffe: Acryl / Polyester (~300-350 g/m²) oder wasserdichtes PVC (~480 g/m²) bieten bessere Stabilität und sind extrem reißfest

Eine Markise der Windwiderstandsklasse 2 bleibt unabhängig vom Tuchmaterial bis 38 km/h windstabil. 

Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen

Windhochschlagssicherung: Verhindert, dass die Markise nach oben an die Hauswand klappt wenn der Wind von unten in das Tuch einfährt und die Markise beschädigt. Verstärkungen am Gelenkarm blockieren ein Hochbiegen. 

Teleskopstangen: Unterstützen das Ausfallprofil und erhöhen die Stabilität einer ausgefahrenen Markise. Diese müssen jedoch vor dem Einfahren entfernt werden. 

Die windstabilste Markise

Die Scherenarmmarkise gilt als die windstabilste Lösung ohne Stützpfosten. Ihre Scherenarme aus Aluminium oder Stahl sorgen für eine extrem robuste Konstruktion. Aufgrund ihres hohen Gewichts wird sie jedoch nur auf besonders festen Untergründen montiert.